Typ 1 - Quereinsteiger
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Typ 2 - Fachspezialisten, die zur IT gewechselt
sind
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Quereinsteiger haben keinerlei IT-Ausbildung,
häufig auch keine akademische Ausbildung. Das muss jedoch,
abhängig von der Qualifikation des einzelnen, kein Nachteil sein.
Der Vorteil dieser Leute ist i.d.R. ihr persönliches Engagement,
gerade, wenn sie noch nicht so lange im Geschäft
sind. Sofern sie sich jedoch nicht massiv um Fortbildung bemühen
und schon einige Zeit im Job sind, überwiegen die Nachteile:
sowohl mangelhafter Hintergrund in der IT als auch im zu untersuchenden
Fach, ungenügend in der Methodik und manchmal große
Verständnislücken und Halbwissen. Diese Leute können auf
Grund ihres fehlenden Wissens weder dem Fachanwender noch dem
IT-Personal das Leben leichter machen. M.E. sind sie dann geeignet,
wenn einige der folgenden Punkte gelten:
- Der Analytiker wird im Rahmen eines größeren
Analytiker-Teams eingesetzt.
- Sachkompetenz ist weder für die IT noch für den
Fachbereich wichtig, da in beiden Abteilungen hervorragende Leute
sitzen und man eher eine Art Schreibkraft braucht.
- Methodik und strukturiertes Vorgehen ist nicht wirklich
wichtig.
- Der Analytiker muss vor allem als "Pendler" zwischen Fach-
und IT-Abteilung dienen.
- Die Personalkosten sollen niedrig sein.
- Die Produktqualität ist nicht wirklich wichtig.
- Das Projekt ist sehr klein.
- Die Einhaltung von Zeitplänen ist nicht von Bedeutung.
- Man sucht jemanden, der großen persönlichen
Einsatz zeigt, auch wenn dies noch auf einem sub-professionellen Niveau
stattfindet.
Bei solchen Analytikern und auch Projektmanagern muss man stets in
Erwägung ziehen, dass sie die IT als Berufsumfeld gewählt
haben, weil sie
irgendwann gehört haben, dass sich dort Geld verdienen lässt.
Im technischen Bereich, insbesondere als Entwickler, können sie
mangels Know How nicht eingesetzt werden und wählen dann
Aufgabenfelder, bei denen ein Glaubenskrieg herrscht, ob nun
technisches IT-Wissen notwendig ist, oder nicht. Es existiert ein
signifikantes
Risiko, dass sowohl die Bedürfnisse der Fachabteilung als auch des
IT-Teams vernachlässigt werden.
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Hierbei handelt es sich um Leute, die aus der
Fachabteilung kommen, und sich Richtung IT-Business Analysis
umorientiert haben und schließlich dort geblieben sind.
Der Vorteil dieser Leute ist das große Fachwissen
aus ihrer Zeit in der Fachabteilung, und, sofern der Analytiker im
alten Unternehmen tätig ist, seine guten persönlichen
Kontakte
zu den alten Kollegen. Der Nachteil ist eindeutig eine nicht zu
unterschätzende Betriebsblindheit, vor allem natürlich, wenn
solche Analytiker in der Organisation aktiv sind, in der sie
früher gearbeitet haben. Sofern sie einige Zeit erfolgreich als
Programmierer gearbeitet haben, kennen sie die Leiden der IT-Leute.
M.E. sollte diesen Analytikern dann der Vorzug gegeben werden, wenn
einige der folgenden Punkte gelten:
- Der Analytiker arbeitet alleine, oder mit einem
Typ-4-Analytiker oder in einer wichtigeren Position in einem
größeren Team.
- Detailwissen über das Business ist sehr wichtig.
- Die Fachanwender in der zu analysierenden Fachabteilung
sind weder proaktiv, noch werden sie aktiv an einer Lösungssuche
mitarbeiten.
- Kleinere, meist ausbildungsbedingte Schwächen in
Methodik und strukturiertem Vorgehen sind tolerabel, wobei zu beachten
ist, dass es unter diesen Leuten auch hervorragende Methodiker gibt.
- In der IT-Abteilung sitzen sehr technisch orientierte
Leute, die vom Business keine Ahnung haben und auch kein Interesse
daran zeigen. Dies ist i.d.R. der Fall, wenn man das Produkt ausser
Haus bauen lässt.
- Die Anforderungen an das Fachwissen überwiegen stark
die Anforderungen an das IT-Wissen, wobei zu beachten ist, dass es
unter diesen Leuten auch hervorragende IT-Spezialisten gibt.
- Das Projekt ist eher mittelgroß, evtl. groß.
- Ein vorhandenes gut dokumentiertes Produkt wird modifiziert.
- Ein komplett neues Produkt wird geschaffen.
Bei solchen Analytikern muss beachtet werden, dass sie eine gewisse
Fachlastigkeit entwickeln können, jedoch besteht keine wirkliche
Gefahr, dass sie die Bedürfnisse des IT-Teams vernachlässigen.
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Typ 3 - Informatiker, die von Anfang an als
Business Analyst gearbeitet haben
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Typ 4 - Informatiker, die von der Technik zur
Business Analysis gewechselt sind
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Hierbei handelt es sich i.d.R. um Informatiker,
meist mit Studium, die während der Ausbildung oder kurz nach
Ausbildungsende festgestellt haben, dass sie weder in der Lage sind,
Software zu entwickeln, noch, Software zu administrieren.
Der Vorteil dieser Leute ist, dass Sie einen akademischen, wenn auch
theoretischen IT-Hintergrund haben. Wenn sie sich durch
langjährige Erfahrung im Fach gut auskennen, können sie
häufig mit Typ-2-Analytikern konkurrieren, ohne Kompetenz im Fach
sind sie evtl. eher beim Typ
1 zu platzieren. Der Nachteil dieser Leute ist eindeutig, dass sie
nicht
wirklich in der Lage sind, ein IT-System zu konzipieren und daher an
den Bedürfnissen der IT-Teams vorbei arbeiten. M.E. sollte diesen
Analytikern, sofern sie Sachverstand für die Fachabteilung
mitbringen, dann der Vorzug geben werden, wenn einige der folgenden
Punkte gelten:
- Der Analytiker wird im Rahmen eines mittleren
oder größeren Analytiker-Teams eingesetzt.
- In der IT-Abteilung sitzt technisches Personal, das auch
vom Fach ein wenig Ahnung hat. Dies ist i.d.R. bei Inhouse-Entwicklung
der Fall.
- Methodik ist wichtig, strukturiertes Vorgehen
weniger. Zu beachten ist dabei, dass es hier z.T. lausige Methodiker
gibt.
- Die Anforderungen an IT-Wissen und Sachverstand sind
ausgewogen oder IT-Wissen soll überwiegen.
- Ein technischer Fokus ist gänzlich unnötig,
Datenanalysen finden nicht statt.
- Vorhandene IT-Systeme müssen nicht analysiert werden.
- Das Projekt ist klein oder mittelgroß.
Diese Leute beginnen meist unmittelbar nach Ausbildungsende eine
Karriere als Business Analyst, nicht zuletzt, da ihnen alle technischen
Bereiche der IT verschlossen sind. Bei solchen Analytikern muss man
stets in Erwägung ziehen, dass sie ihren Beruf nur deshalb
ausüben, weil sie keine Alternative haben. Es existiert ein
Risiko, dass sowohl die Bedürfnisse der Fachabteilung als auch des
IT-Teams vernachlässigt werden.
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Dies sind meist Informatiker, i.d.R. mit
Studium, die irgendwann mal als Programmierer gearbeitet haben und
dabei auch noch erfolgreich waren. Häufig haben sie auch eine
Reihe anderer IT-Jobs erledigt, z.B. als Designer, Administrator,
Tester oder Projektleiter.
Der Vorteil dieser Analytiker ist, dass sie im Grunde genommen in der
Lage sind, das Produkt komplett von der Analyse über Design,
Entwicklung und Test selbst
zu implementieren, gäbe man ihne nun genügend Zeit. Sie
können also
schon während der Analysephase die Bedürfnisse der Entwickler
berücksichtigen. Bei Kooperation der Fachabteilung kann dies zur
Kostenkontrolle beitragen. Zu beachten ist, dass sie dabei versuchen,
auf die Prozesse der Fachabteilung einzuwirken, was jedoch auch zu
einer Optimierung dieser Vorgänge führen kann. M.E. sollte
diesen Analytikern dann der Vorzug gegeben werden, wenn einige der
folgenden Punkte gelten:
- Der Analytiker arbeit alleine, oder mit einem
Typ-2-Analytiker oder in einer wichtigeren Position in einem
größeren
Team.
- Technische Arbeiten und intensive Datenanalysen sind
wichtig.
- Im IT-Team ist ansonsten wenig oder kein fachliches Know
How vorhanden. In diesem Fall sollte der Analytiker Know How
im zu untersuchenden Fach haben.
- Betriebsblindheit soll vermieden werden. In diesem Fall
darf der Analytiker noch kein Know How im zu untersuchenden Fach haben.
- Methodisches und strukturiertes Vorgehen ist sehr wichtig.
Lausige Methodiker sind eher selten.
- Gesucht ist eher ein technical business analyst, wobei zu
beachten ist, dass es unter solchen Analytikern auch hervorragende
Fachspezialisten gibt.
- Vorhandene IT-Systeme müssen analysiert werden, wobei
die Dokumentation u.U. fehlt.
- Die Organisation tendiert insgesamt eher zur
Reaktivität.
- Das Projekt ist sehr groß.
- Ein vorhandenes nicht oder nur unzureichend dokumentiertes
Produkt wird modifiziert.
- Ein komplett neues Produkt wird geschaffen.
Diese Analytiker haben häufig verschieden Fachbereiche kennen
gelernt. Bei diesen Leuten muss beachtet werden, dass sie eine gewisse
Techniklastigkeit entwickeln können, jedoch besteht keine
wirkliche Gefahr, dass sie die Bedürfnisse der Fachabteilung
vernachlässigen. - Ich bin einer
von denen.
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